Spielekultur

Für viele Menschen aller sozialen- und Altersschichten haben Video- und Computerspiele ein Ausmaß angenommen, dass sich in der realen Welt noch am ehesten mit Vereins- und Leistungssport vergleichen lässt.
Viele soziale Kontakte werden durch Video- und Computerspiele geschaffen, die dann auch noch in der realen Welt bestehen.

Seit mehr als 40 Jahren prägen PC- und Videospiele das Leben von Millionen Menschen weltweit. In dieser Zeit hat sich die Popularität der PC- und Videospiele wie keine andere Kunstform der heutigen Zeit weiterentwickelt (Atari, Super Mario, Sonic, Lara Croft); sie alle sind zu Ikonen geworden und tauchten sogar teilweise in Kinofilmen auf.


Aber mit dieser Art von moderner Freizeitbeschäftigung treten auch unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema auf, die für und gegen Spiele sprechen, da das Spielen den Menschen auf verschiedene Weise beeinflussen kann.
Im Folgenden wird darauf eingegangen:


Positive Auswirkungen

Positive Auswirkungen von Online-Spielen sind die Kommunikations- und Vernetzungsmöglichkeiten von Spielern in Form von "Clans" oder "Gilden", diese lassen soziale Strukturen von Spielern weltweit entstehen. Die Spieler schließen leichter neue Freundschaften ohne schwierige realweltliche Konsequenzen befürchten zu müssen.

Gerade durch das mögliche weltweite Spielen mit anderen Menschen wird man mit den unterschiedlichen Sprachen und Kulturen konfrontiert. Man lernt manche Menschen über eine gewisse Zeit besser kennen und hat sich dadurch z.B. vielleicht automatisch mit einer anderen Sprache, wie Englisch oder Französisch, befasst.

Man sollte z.B. auch nicht Strategie oder Adventure Spiele unterschätzen, da bei diesen oft das Denkvermögen gefordert wird.

Zudem lernt man allgemein unbewusst mit Programmen schneller umzugehen, da man sich aus Interesse mit der Materie mehr auseinandersetzt. Dinge wie das selbständige Installieren von Software oder Erstellen von Dokumenten, was früher nicht selbstverständlich war, kann heute im Beruflichen von nutzen sein.
Nicht jede Anwendung/ jedes Spiel ist unbedingt sofort in deutsch verfügbar, sodass man sich widerrum mit dem Englischen auseinandersetzen muss.

Lernfaktor

Es gibt pädagogisch wertvolle Spiele in dem Kinder und Jugendliche die Problemlösungen – Lernstrategien testen und fördern. Computerspiele können Spannungen abbauen und die Selbstkontrolle im Umgang mit Erfolg und Misserfolg fördern.


Negative Auswirkungen

Es gibt eine Vielzahl an negativen Auswirkungen vor allem auf Kinder und Jugendliche für die Computerspiele verantwortlich gemacht werden, z.B., für schlechte Hausaufgaben und schlechte Leistungen in der Schule.
Jugendliche spielen auch Spiele die für sie ungeeignet sind und das auch nachts, wenn sie am nächsten Tag in die Schule müssen.

Suchtgefahr, Gewalt

Der Alltag leidet unter der Spielsucht und die sozialen Beziehungen gehen zu Bruch. Andere Interessen wie z.B. Hobbys werden aufgegeben und nicht selten kommt es zu Ess- und Schlafstörungen. Die Beruflichen und schulischen Leistungen verschlechtern sich enorm.
Gewalt in Computerspielen kann Jugendliche und Kinder überfordern. Sie lernen, dass Gewalt ein Phänomen unserer Welt ist. Grade weil Jugendliche und Kinder bei Computerspielen „mitten drin“ sind im geschehen kann eine drastische Darstellung von Gewalt bei ihnen eine Emotionale-Überforderung hervorrufen.


Anerkennung

Auf Grund dieser Extremen magelt es heutzutage noch an Anerkennung der Computerspiele.
Manche Vorurteile können der Wahrheit entsprechen, aber genauso sollte man die positiven Effekte, die sie auf einen Mensch haben, im Hinterkopf behalten.

Wie bei vielen Dingen, die 'neu' sind, ist der Weg lang und schwer bis sie wirklich akzeptiert werden.
Langsame Schritte machen wir jedoch in diese Richtung und zwar gibt es bereits eSport Verbände, Messen & Preisverleihungen.

eSport

Als eSport bezeichnet man das Spielen auf hohem Niveau in Ligen. Wenn auch in Ländern wie China und Brasilien schon als offizelle Sportart anerkannt, strebt sich Deutschland weiter. Gespielt wird in der ESL, der Eletronic Sports League. Dort sind aus jedem Genre Spiele enthalten es gibt ca. 2.000.000 regestrierte Spieler ca. 500.000 regestrieter Teams mit in etwa 170.000 ausgetragene Spiele im Monat in ca. 1800 Ligen.

Mit eSport kann man durch's professionelle "Computerspielen" Geld verdienen.
In Korea zum Beispiel wird der eSport im Fernsehen übertragen, wie hierzulande der Fußball.
Dies setzt sich auch in Deutschland mehr und mehr durch.
2010 fand eine World of Warcraft Arena Global Veranstaltung statt, bei dem die Preisgelder insgesamt über 200.000 $ betrugen; mit einem ersten Preis von 75.000 $.





Messen

Messen sind eine wichtige Möglichkeit für Hersteller von Computer- und Videospielen, um für ihre Produkte zu Werben. Auf den Messen können die Fachpresse und die Fans sich über die neuesten Spiele informieren, Demos spielen und vor allem das Hobby Computerspiel feiern.

Es gibt mehrere große Computer- und Videospielmessen auf der Welt. Besonders bekannt ist die E3 (Elektronic Entertainment Expo) die seit 1995, meistens in Los Angeles, stattfindet.

In Deutschland fand von 2002 bis 2008 die Games Convention (GC) in Leipzig statt. Sie wurde schnell zu einer der bedeutendsten Messen der Branche. Als aber nach 2008 der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) seine Unterstützung abzog, wandelte sich der Fokus auf Online-, Mobile- und Browserspiele. Ab 2009 ist die Messe nun als Games Convention Online bekannt. Sie findet wieder am 07.-10.07.2011 statt.

Der BIU richtet seit 2009 die gamescom in Köln aus. Der neue Name und Standort kam sowohl bei der Fachpresse als auch bei den Fans gut an. Schon im ersten Jahr wurden die Besucherzahlen der GC übertroffen und auch 2010 nochmal gesteigert. Die nächste gamescom findet vom 17.-21.08.2011 auf dem Messegelände in Köln statt.


Auszeichnungen
Es gibt viele Auszeichnungen für Computer- und Videospiele. So wurden auf der gamescom 2010 Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien vergeben. Gran Turismo 5 Gewann den Best of gamescom Award und Crysis 2 wurde als bestes PC-Spiel ausgezeichnet.

Die größte PC-Spielezeitschrift GameStar verleiht, mit ihrer Schwesterzeitung GamePro (Konsolenspiele), jährlich die GameStars. Diese Preise werden nicht von einem Gremium verliehen, sondern die Leser der Zeitschriften stimmen ab. Als Konsolenspiel des Jahres wurde bei der letzten Verleihung Assassins's Creed 2 gekürt. Dragon Age: Origins sahnte den Titel bestes PC-Spiel ab.

Wie man sieht, wurden bisher die meisten Awards entweder von der Fachpresse, den Fans oder von der Industrie verliehen. Das änderte sich im Jahre 2009 als zum ersten Mal der offizielle Deutsche Computerspielpreis verliehen wurde.



Der Deutsche Computerspielepreis
Zum ersten Mal wurde der Preis 2009 vergeben. Unter der Schirmherrschaft von Vertretern verschiedener Verbände und dem Kulturstaatsminister wurden insesammt 600.000 € Preisgelder verliehen.
Die Gewinner der neun Kategorien werden von einer Jury bestehend aus Politikern, Industrievertretern, Spielern, Pressevertretern und anderen Fachleuten bestimmt.

Einerseits zeigt der Deutsche Computerspielpreis das Spiele in der Mitte der Bevölkerung angekommen sind und kulturellen Wert besitzen. Andererseits beschränkt sich der Preis auf "pädagogisch wertvolle" Spiele. Dadurch wird suggeriert, dass Computer- und Videospiele kein Medium für Erwachsene sind oder Spiele für Erwachsene keinen kulturellen wert haben können.


0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen